Jahrelang hat die Stadtpolitik um die Sanierung der Otfried-Preußler-Grundschule gerungen. Doch spätestens seit dem Start der Baumaßnahmen wird die Freude über die Sanierung überschattet von den Schwierigkeiten beim Bustransfer der Schüler*innen in das Ausweichquartier in der Südstadt. Der Stadtrat hatte vorausschauend die Anschaffung und Aufstellung von Schulcontainern beschlossen, doch der Einspruch des Oberbürgermeisters stoppte diesen Beschluss zumindest für die Zeit der Sommerpause.
„Seit Beginn der Planungen hat die Stadtverwaltung kurzsichtig gehandelt. Mit Blick auf kurzfristige Kostenvorteile wurde ein Umzugskonzept vorgelegt, das von vornherein zum Scheitern verurteilt war“, resümiert Stadtrat Detlef Wend, der die Fraktion Volt / MitBürger im Bildungsausschuss vertritt. Erst auf massiven Druck von Eltern und Stadtpolitik habe die Stadtverwaltung zusätzliche Busse und Begleitpersonen in Aussicht gestellt. Letztere konnten aber so kurzfristig nicht in ausreichender Zahl und Qualifikation gefunden werden. „Gleichzeitig wurden die Folgeprobleme ausgeblendet und wegdiskutiert. Entgegen den Aussagen der Verwaltung sind zum Beispiel pädagogische Angebote im Hort kaum noch möglich, weshalb viele Eltern ihre Kinder nun abmelden“, so Wend weiter.
Wend ist sich deshalb sicher: „Der Kauf von Schulcontainern bleibt die beste Lösung. Die Verwaltung muss im Interesse der Kinder ihre Blockadehaltung aufgeben“. Die Einwände der Stadtverwaltung, Container seien zu teuer und würden langfristig nicht mehr gebraucht, lässt er nicht gelten: „In einer Großstadt wie Halle ist man nie fertig. Kaum ist die letzte Schule saniert, ist die erste schon wieder fällig. Gleichzeitig sind unsere Ausweichquartiere wie die Ottostraße selbst in einem miserablen Zustand. Die Container werden also eine Weiterverwendung finden. Außerdem kann so eine Containeranlage jederzeit wieder verkauft werden.“ Die Fraktion Volt / MitBürger wird deswegen am heutigen Mittwoch erneut für den Ankauf der Containeranlage stimmen.