Baumfällungen erhitzen immer wieder die Gemüter, auch weil es keine gute Übersicht über genehmigte Fällungen gibt. In Leipzig gibt es hierfür eine interaktive Online-Karte. Mit unserem Änderungsantrag schlagen wir vor, dieses Modell zu übernehmen.
Die in den letzten Jahren erfreulicherweise deutlich erhöhte Sensibilität der Bevölkerung gegenüber Baumfällungen führt aufgrund fehlender, zu später oder ungeeigneter Information der Öffentlichkeit einerseits zu einem erhöhten Arbeitsaufwand bei Verwaltung und den Stadtratsfraktionen aufgrund vermehrter Nachfragen aus der Einwohnerschaft. Andererseits fühlen sich Betroffene oft ohnmächtig, da sie erst zum Zeitpunkt der Fällung von der Maßnahme erfahren.
Da der kontinuierliche Einsatz einzelner Stadtratsfraktionen für ein nachvollziehbares und transparentes Verwaltungshandeln im Zusammenhang mit Baumfällungen bisher nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat, verweisen wir auf die Praxis in Leipzig. Dort werden Bäume, die zur Fällung vorgesehen sind bzw. in den zurückliegenden 30 Tagen gefällt wurden – zusätzlich zur weit verbreiteten Listenübersicht – in einer Kartenanwendung dargestellt.
Interaktive Karten bieten die Möglichkeit Informationen im stadträumlichen Kontext darzustellen. Die Darstellung von Baumfällungen auf einer Karte ist dabei nutzungsfreundlicher als eine Listendarstellung, da der Bezug zum eigenen Umfeld leichter hergestellt werden kann. Der Aufwand, der durch die Ergänzung von auf Privatgrundstücken genehmigten Baumfällungen entsteht, sollte überschaubar sein.
Diese Initiative im Bürgerinformationsportal der Stadt Halle ansehen.
UPDATE
Zwar übernahm die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unseren Änderungsvorschlag, jedoch lehnte der Stadtrat den Antrag im entsprechenden Punkt in einer äußerst knappen Abstimmung (24 Ja, 25 Nein, eine Enthaltung) ab.